Samstag, 29. Oktober 2011
Unser Kindergarten: zu klein für all unsere Kleinen
Ich beginne mit froher Kunde: Die Zahl der Kinder im Kindergarten Siershahn ist deutlich gestiegen. Im Kindergartenjahr 2011/2012 rechnet das Jugendamt des Westerwaldkreises mit 108 Kindern. Es können auch mehr werden, denn der Kreis geht davon aus, dass nur jeder 2. Zweijährige in den Kindergarten geht.

Umbauarbeiten Kindergarten Siershahn 10/2011

Platz ist nur für 100 Ditzchen in vier Gruppen à 25. Gerade hat die Sanierung des Kindergartens begonnen, auch danach: nur Platz für 4 Gruppen à 25.
Wer in Siershahn nicht mehr unterkommt (ab Dezember könnte das der Fall sein), muss nach Mogendorf ausweichen, so steht es im Kindergartenbedarfsplan des Westerwaldkreises. Aber Mogendorf darf nur Kinder ab 3 Jahre nehmen, Zweijährige, besser deren Eltern, haben also ein Problem.

Im Kindergartenjahr 2012/2013 kommt es noch schlimmer. Allein 104 Kinder ab 3 Jahre sind dann zu erwarten, dazu kommen noch die dann Zweijährigen, an die 120 könnten es dann werden.

Auch für das Kindergartenjahr 2013/2014 ist der Kindergarten zu klein. 101 Kinder sind dann 3 Jahre und älter, dazu kommen die Zweijährigen, die jetzt noch nicht geboren sind. Ab 2013 haben auch Einjährige einen Anspruch auf Tagesbetreuung: die Kundschaft wächst!

Eins steht fest: Über mehrere Jahre wird eine 5. Gruppe in Siershahn gebraucht. Wenn im Schnitt mehr als 25 Kinder pro Jahr geboren werden, reichen 100 Plätze nicht. Das alljährliche Bedarfsplanungsgespräch des Jugendamtes mit dem Kindergartenträger und der Gemeinde wird dieses Jahr zur Krisensitzung. Auf das Ergebnis bin ich gespannt!

Wer ist zuständig für eine 5. Gruppe? Der Träger (hier die Kirchengemeinde) muss bereit sein und der Westerwaldkreis muss sie genehmigen.

Wo soll diese 5. Gruppe hin? Derzeit ist der Kindergarten in der ehemaligen Berggartenschule untergebracht. Dort wäre Platz in Fülle. Aber man zieht ja wieder ins alte (nach Sanierung teilweise neue) Gemäuer zurück. Dort sind nur 4 Gruppen vorgesehen, der Kubus ist für 5 Gruppen zu klein.

Noch schlechtere Kunde: Einjährige darf der sanierte Kindergarten nicht aufnehmen. Einjährige dürfen in Kinderkrippen oder in "kleinen altersgemischten" Gruppen betreut werden. Kleine Altersmischung heißt Gruppen mit nur 15 Kindern: geht nicht, Kindergarten ist ja zu klein.


Meine Meinung:
Ein attraktiver Ort braucht ein gutes und bedarfsdeckendes Kindergartenangebot, ohne 5. Gruppe ist das nicht zu haben.
Die Entscheidung, den Kindergarten an Ort und Stelle zu sanieren entlarvt sich erneut als kirchturmspolitische Fehlentscheidung. Ein modularer Neubau, wie die CDU es wollte kitaflugblatt (pdf, 42 KB) , wäre erweiterbar. Jetzt wird rund eine Million investiert und wir bringen entweder die Kinder nicht unter oder landen wieder im Provisorium. Vom Gemuggel zum Gebruddel.

Einen schönen Sonntag noch

Euer @westwoodler

Samstag, 22. Oktober 2011
Wie man die Dorferneuerung fördern kann
Eine der Herausforderungen des demografischen Wandels ist es, die Ortskerne lebendig und attraktiv zu erhalten und ihr Aussterben zu verhindern. Bauwillige zieht es eher in die Neubaugebiete als in ältere Immobilien innerorts. Im Ortskern sind viele Häuser nur noch von 1-2 alten Menschen bewohnt oder stehen gar leer.

Wie kann man den Ortskern für Bauwillige attraktiver machen?
Die CDU-Fraktion schlägt für Siershahn die Übernahme des Wallmeroder Modells vor. Dieses ist erprobt und findet noch immer bis ins Ausland Beachtung und Anerkennung. Den Antrag der CDU für Siershahn könnt Ihr hier antragdorferneuerung (pdf, 312 KB) herunterladen.

Was bedeutet dies?

Nach dem Wallmeroder Modell gibt die Verbandsgemeinde 5 Jahre lang einen Zinszuschuss, wenn im Ortskern alte Bausubstanz saniert wird. Voraussetzung ist eine Mindestinvestition von 80.000 €, davon werden maximal 50.000 € an Krediten 5 Jahre lang mit einem Zinszuschuss von 2% bedacht. Für jedes Kind unter 14 Jahren verlängert sich die Bezuschussung um ein Jahr bis maximal 8 Jahre Förderzeitraum.

Das ist eine Anschubfinanzierung, die spürbar hilft. Man sollte aber auch die symbolische Wirkung einer solchen Förderung nicht unterschätzen. Sie lenkt das Augenmerk darauf, im Ortskern zu investieren und das Dorf zu beleben.
Bei uns soll nicht die Verbandsgemeinde die Dorferneuerung fördern, sondern die Ortsgemeinde Siershahn selber. Der Ortsgemeinderat ist gefordert.

Meine Meinung:
Der Konrad-Andauer-Platz mit Geschäften drum herum und das Bürgerhaus sollten auch durch Häuser umkränzt werden, die von jungen Familien bewohnt werden. Das Förderprogramm setzt auf Eigeninitiative, muss aber auch durch weitere Maßnahmen ergänzt werden. Den Ortskern zu erhalten ist wirtschaftlich sinnvoll und erstrebenswert. Eine attraktive Gemeinde braucht aber auch Neubaugebiete. Der demografische Wandel führt nämlich nicht dazu, dass überall die Bevölkerung gleichmäßig abnimmt. Vielmehr konzentriert sich die Bevölkerung an attraktiven Standorten. Ein solch attraktiver Standort ist Siershahn und soll es in Zukunft bleiben.

Einen schönen Sonntag noch
Euer @westwoodler

Samstag, 8. Oktober 2011
Wie viele Planer braucht man um ein Schlagloch zu füllen?
Sanierte Overbergstraße SiershahnSie ist doch wirklich schön geworden, die sanierte Overbergstraße. Durch Abfräsen des Oberbelags und Austausch beschädigter Rinn- und Randsteine ist ein schmuckes Sträßchen entstanden. Über den Ratsbeschluss dazu hatte ich im Blog "Warum die Overbergstraße jetzt ausgebaut wird" ja schon berichtet.

Die Overbergstraße hatte unter dem Baustellenverkehr (Berggartenschule, Overbergschule) stark gelitten. Das gleiche gilt auch für die Schillerstraße. Deshalb ist es für die CDU-Fraktion nur logisch, jetzt die obere Schillerstraße als nächste in Angriff zu nehmen.

Dies hat der Gemeinderat am 20.9.2011 auch so mehrheitlich auf Antrag der CDU-Fraktion beschlossen (siehe hier).

Gegen diesen Antrag hatte Ortsbürgermeister Scherz(CDU) einen Antrag der Bürgerliste auf die Tagesordnung gesetzt, der schon am 30.05.2011 auf der Tagesordnung war, nämlich mit Hilfe eines Planers eine Prioritätenliste der zu sanierenden Straßen aufzustellen und danach vorzugehen. Da alle zu reparierenden Straßen vom geotechnischen Büro Kaiser abgebohrt worden sind, hält die CDU diesen zusätzlichen Planungsaufwand für überflüssig. Letztlich liegt die Entscheidung beim Gemeinderat.

Der Antrag, noch ein weiteres Planungsbüro einzuschalten, fand eine Mehrheit, weil die FWG mitmachte. Begründung u.a.: wenn der Planer feststelle, dass man Ausbaubeiträge erheben müsse, dann liefere der die Begründung dafür und man könne die Bürger rechtzeitig informieren, dass Kosten auf sie zukommen.

Zur Erklärung: die laufende Straßenunterhaltung geht zu Lasten der Gemeinde, wenn jedoch z.B. die ganze Straße erneuert werden muss, dann werden die Anlieger zu Ausbaubeiträgen herangezogen. Rechtzeitige Information ist immer gut, aber eigentlich gibt es bei uns genug Straßen zu sanieren, ohne Ausbaubeträge zu erheben.

Was das Büro Kaiser festgestellt hat, ist unter TOP 1 der Gemeinderatsitzung vom 30.05.2011 nachzulesen: "Die Ergebnisse der Untersuchungen haben ergeben, dass alle betroffenen Straßen in einem sehr schlechten Zustand sind. Die Straßen in der „Siershahner Siedlung“ – Breslauer Straße, Danziger Straße, Dresdener Straße, Königsberger Straße sollten nach Beurteilung komplett neu ausgebaut werden. Die weiteren im Gutachten geprüften Straßen könnten mit verschiedenen Maßnahmen saniert werden. Herr Born weist darauf hin, dass eine reine Deckensanierung nur unter Ausschluss der Gewährleistung möglich ist". Da ist doch alles gesagt.

Meine Meinung:
Fahrbahnschäden Friedhofstr. SiershahnDer erneute Planungsauftrag verschwendet Geld, für das man schon mal die eine oder andere Straße sanieren kann. Es wäre besser, vor Wintereinbruch noch die gröbsten Schäden zu beseitigen. Wenn man fix arbeitet, ist auch die Schillerstraße vor dem Winter noch machbar. Versteht Ihr jetzt, warum ich die Überschrift gewählt habe? Sonntagsfrage: Wo ist dieses Foto aufgenommen? Tipp: fragt die Maus!

Einen schönen Sonntag noch!

Euer westwoodler

Sonntag, 2. Oktober 2011
Über die wahren Lagen im Wiesengrund
Da staunten die Ratsmitglieder nicht schlecht: in nichtöffentlicher Sitzung sollte über den Bebauungsplan Wiesengrund beraten werden, aber 4 Tage vor der Sitzung vom 20.09.2011 präsentierte der Ortsbürgermeister vermeintlich Vertrauliches in der Westerwälder Zeitung! Dumm nur, dass der Gemeinderat gar nicht beschloss, was in der Zeitung angekündigt wurde.

Um solche Verwirrungen aufzuklären, gibt es die "Sierscher Kräm"! Ladet Euch daher erst einmal die Planzeichnung Wiesengrund II+III (pdf, 619kb) herunter, dann seht Ihr leichter, um was es geht.

Der Bebauungsplan ist schon einige Jahre alt und sieht 7 Erschließungsabschnitte vor, römisch I bis römisch VII. Bei der Nummerierung haben sich die Autoren des Planes durchaus etwas gedacht, nämlich eine sinnvolle Reihenfolge, wie man das große Gebiet nach Bedarf abschnittsweise umlegt und erschließt.

In der Planzeichnung sind 2 Umlegungsgebiete farblich gekennzeichnet, das Gebiet I in Pink und das Gebiet VII in Türkis.
  • Römisch I grenzt unmittelbar an den Ortskern an und erschließt mit einer kompakten Straße 20 Bauplätze. Südhang, keine 100 m vom Konrad-Adenauer-Platz, beste Lage, die angrenzenden 24er Flächen sorgen dafür, dass keine weitere Bebauung dazukommt. 38,5% der Fläche sind im Gemeindebesitz, das ergibt mindestens 7 Bauplätze im Gemeindebesitz, die sofort bebaut werden können. Erschließungsabschnitt I
  • Römisch VII bebaut in 2. und 3. Reihe das Gebiet zwischen Stetzelmannstraße und dem Mittelbach. Die östlichsten Grundstücke grenzen außerhalb des Ortsberings an den Schlenker an, den die Stetzelmannstraße Richtung Wirges macht, also näher am Wirgeser Aldi denn am Siershahner Netto. In tiefster Tallage gibt es 28 Plätze, 33% des Geländes sind im Gemeindebesitz, wirklich keine zentrale Lage. Ende des Umlegungsbschniites 7
Ausgerechnet den unattraktivsten Abschnitt VII wollte der Ortsbürgermeister dem Gemeinderat empfehlen. Der Rat folgte dem nicht, nachdem ein Ratsmitglied der FWG den Plan an die Wand hängte, den ich hier veröffentliche. Es soll eine bessere Lösung gesucht werden, war die Meinung des Rates.

Abschnitt I ist allemal besser und ganz ohne Aufwand lassen sich im Abschnitt II einige Bauplätze am Borngarten erschließen, darauf hatte ich bereits im Blog "Beherzigt die Tageslosung ..." hingewiesen, Kanal und Straßenabindung sind schon da.

Mit an den Haaren herbeigezogenen Argumenten sollte die "türkise" Lösung schmackhaft gemacht werden. Das Argument der Ortsnähe ist durch einen Blick in den Plan zu entkräften. Das Argument "dass die Erschließungskosten insgesamt niedriger sind, weil ein Großteil der Entwässerungsanlagen bereits vorhanden ist" ist schlichtweg falsch. Die Anschlussgebühr fürs Abwasser hängt nicht von der Lage des Grundstücks, sondern allein von seiner Größe ab. Barer Unsinn gar ist die Aussage "Weiterer Vorteil: Das Gebiet ist im Flächennutzungsplan bereits als Baugebiet ausgewiesen". Richtig ist, dass der Gesamtbereich des Wiesengrundes II im FNP Baugebiet ist. Gar hanebüchen die Aussage "Mit dieser Teilerschließung könnten die alten Pläne für das Baugebiet „Im Wiesengrund II“ ad acta gelegt werden." Das Gegenteil ist richtig: die Teilerschließungen sind nur möglich, weil es den Bebauungsplan "Wiesengrund II" überhaupt gibt.

Alle diese (milde ausgedrückt) zweifelhaften Aussagen standen so wortwörtlich in der Westerwälder Zeitung vom 16.09.2011 [sic]!

Meine Meinung:
Der Gemeinderat sollte an der "alten" Reihenfolge der Teilerschließung von I-VII festhalten. Wenig attraktive Bauplätze in der nebligen Talaue sollte man zuletzt erschließen. Gute Lagen ziehen gute Leute an! Die besten Lagen befinden sich in den Abschnitten I-IV. Wenn so viele falsche Argumente bemüht werden, könnten ganz andere Interessen im Spiel sein. Wer hat wo ein Grundstück, und wer profitiert von welcher Variante?

Einen schönen Sonntag noch!

Euer westwoodler

Freitag, 23. September 2011
Warum es eine Anliegerversammlung wegen der Schwellen geben soll
Wie bereits berichtet, sollte der Gemeinderat auf Antrag von FWG und BLS den bauausführenden Ingenieur und die Verwaltung zum Thema "Schwellen" in der Stetzelmannstraße anhören. Ihren Antrag hatte ich ja hier veröffentlicht. Am 20.9.2011 war es soweit. Auf Antrag der CDU einigte man sich darauf, in öffentlicher Sitzung zu diskutieren. Es gab eine lange Diskussion, hier die wichtigsten Fakten:
  • Die Verwaltung hat abgeklärt, dass die Gemeinde keine Zuschüsse zurückzahlen muss, wenn die Schwellen abgebaut werden.
  • Ingenieur Hoffmann räumte ein , dass die Schwellen zu Verkehrslärm führen. Man könne sie entfernen, dann ist das Plopp-Plopp weg. Alternativ solle man untersuchen, das Pflaster in den Schwellen durch Asphalt zu ersetzen. Das wäre dann leiser. Ob das aber ausreicht, müsse man erst durch ein Gutachten klären.
  • CDU-Fraktionssprecher Andreas Eidt stellte fest, dass die Gemeinde die Kosten von Änderungen tragen müsse. Die Gemeinde habe schließlich die Situation herbeigeführt.
  • Soll man eine Einwohnerversammlung (alle Bürger) einberufen oder nur die Anlieger der Stetzelmannstraße? Man einigte sich, lediglich die Anlieger einzuladen.
Meine Meinung:

In der Kirchstraße (siehe "Die verschwundene Schwelle") wurde eine Schwelle abgebaut. Das hat sich bewährt!

Die Stetzelmannstraße ist keine Anliegerstraße, sie dient der innerörtlichen Erschließung mit relativ hohem Verkehrsaufkommen. Da ist übertriebene Verkehrsberuhigung fehl am Platze. Wenn man die "mittleren" Schwellen entfernt, gibt es noch genug Verkehrsberuhigung durch die Fahrbahnverengungen und die Beachtung der Rechtsvorfahrt. Mag sein, dass ein paar Autos dann statt 30 Km/h auch einmal 40 fahren, auf jeden Fall muss nicht mehrmals gebremst und beschleunigt werden. Der Verkehr wird leiser und zügiger. Mehr Verkehr wird es nicht geben, denn die Umgehung wird gut angenommen und "Abkürzen" über die Ortsdurchfahrt bringt nichts.

Einen schönen Sonntag noch!

Euer @westwoodler

Sonntag, 18. September 2011
Herbstliches Allerlei
Heute gäbe es viele Blogthemen. Ich reiße einige nur kurz an.

Oktoberfest

Am nächsten Freitag/Samstag laden die Alten Herren zum 20. Male zum Oktoberfest. Seit Jahren ist die Kultveranstaltung ein Publikumsmagnet im Unterwesterwald. Die Gemeindespitze lud früher illustre Gäste hierhin ein. Sie unterstützte so die Alten Herren und nutzte dies zum Lobbying. Gerüchte besagen, die Trasse der Umgehungsstraße sei dort mit dem seinerzeitigen Vizepräsidenten der Landesstraßenverwaltung festgelegt worden. Nix wie hin also am Freitag 23.09.2011 ohne Eintritt zum Fassanstich mit dem Musikverein Siershahn, und am Samstag 24.09.2011 für nur 9 € mit der Stimmungskapelle Waidler Power. Der Erlös kommt der Karnevalsjugend zugute.


Berggartenstraße

Demnächst wird Schütz eine Privatstraße zwischen dem heutigem KCH-Eingang und der "Süßen Ecke" (Abzweig Poststraße von der Bahnhofstraße) zur Abfuhr der Rotorblätter bauen. Danach könnte die Schranke der Berggartengstraße wieder aufgemacht werden, ich fürchte aber, leider nein.


Schwellen in der Stetzelmannstraße

In nichtöffentlicher Sitzung soll der Gemeinderat nun den Antrag von BLS und FWG beraten. Warum nichtöffentlich? Die Schwellen in der Stetzelmannstraße sind ein öffentliches Ärgernis, siehe Warum der Gemeinderat Schwellenangst hat.

Baugebiet Wiesengrund

In der Zeitung war zu lesen, wo der Ortsbürgermeister neue Bauplätze hinbringen will, nämlich dort wo Siershahn am nebligsten ist. Im Blogbeitrag Beherzigt die Tageslosung... habe ich doch schon gezeigt, wo noch schneller, mit noch weniger Aufwand wunderschöne Platze in bester Südhanglage zu schaffen wären. Die Beratung findet am Dienstag in nichtöffentlicher Sitzung statt. Soll geheim beraten werden, was schon in der Zeitung stand?

Einen schönen Sonntag noch!

Euer @westwoodler

Sonntag, 11. September 2011
Warum die Schillerstraße saniert werden muss
Warum die Overbergstraße jetzt ausgebaut wird hatte ich ja schon gebloggt. Die Arbeiten sind im Gange. Das ist gut so.

Aber welche Straße sollte als nächste dran? Bushaltestelle Berggartenschule Schillerstr. 22 Die CDU-Fraktion schlägt die Sanierung der oberen Schillerstraße (von der Kreuzung Goethestraße bis zur Schule) vor. Der Straßenzustand hier ist besonders schlecht. Der Baustellenverkehr, der durch den Neubau der Berggartenschule und die Renovierung der Overberg-Grundschule verursacht wurde, hat Spuren hinterlassen, die gar nicht oder recht unfachmännisch repariert wurden.

Die Bürgersteige sind teilweise wahre Stolperstrecken.
Bürgersteig an der Overberghalle
Der Oberbelag lässt sich an manchen Stellen mit der Hand auflesen. Bürgersteig in der Schillerstraße
Da sollen unsere Schulkinder zu Fuß zur Schule gehen! Übrigens, wer über Stolperkanten ab 2 cm zu Fall kommt, kann Schadenersatz einklagen.

Am 20. 09.2011 wird der Antrag der CDU-Fraktion im Gemeinderat behandelt. Im Lokalanzeiger/Westerwald-Post (und nur dort) findet Ihr die Pressemittelung der CDU-Fraktion.

Einen schönen Sonntag noch!

Euer @westwoodler

Freitag, 2. September 2011
Wo bitte geht's zur ...
Wer als Fremder nach Siershahn kommt und öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Sportplatz, Bürgerhaus sucht, sollte ein Navi besitzen und dieses mit der gesuchten Adresse programmieren. Die örtliche Beschilderung ist nämlich wenig hilfreich.

Ortskundige brauchen solche Schilder nicht, aber genau für diese habe ich das nachfolgende Bilderrätsel zusammengestellt. Welche Schilder stehen wo und welche öffentlichen Einrichtungen fehlen darauf? Wird man durch diese Hinweise systematisch zu allen öffentlichen Einrichtungen geleitet?
Schilder 1 Schilder 2

Schilder 3





Wer einmal Richtung Ortsmitte geleitet wird, findet dort keine weiterführende Beschilderung. Um zu den Schulen und Sportstätten zu gelangen, müsste man gar nicht durch die Ortsmitte.

Auf keinem der Schilder findet sich ein Hinweis auf das Bürgerhaus oder auf die Berggartenschule (Förderschule, Schillerstr. 22). Die steht zwar unmittelbar neben der Overbergschule (Grundschule, Overbergstr. 20), aber nur wenn man gar nicht weiter weiß, wird man dem Schild Overbergschule folgen, um die Berggartenschule zu finden.
In der Ratssitzung vom 3.11.2010 hatte ich das zur Sprache gebracht: "Weiterhin regt er an, dass die Hinweisschilder zur Grundschule – Overbergschule – erneuert werden müssen, da mittlerweile auch die Berggartenschule dort angesiedelt ist. Er regt an, das Hinweisschild „Overbergschule“ gegen ein Hinweisschild „Schulzentrum“ auszutauschen. Die Verwaltung wird gebeten, dies zu veranlassen."
Wie die Fotos oben zeigen, ist das bis heute nicht umgesetzt.

Meine Meinung:
Die systematische Ausschilderung wichtiger öffentlicher Einrichtungen in Siershahn ist dringend zu verbessern. Auch das gehört zur einer guten Außendarstellung des Ortes. Eine klare Beschilderung sorgt für kurze Verkehrswege, das ist besser als die vermeintliche "Beruhigung" durch Schwellen.

Einen schönen Sonntag noch
Euer @westwoodler

Sonntag, 14. August 2011
Beherzigt die Tageslosung Jakobus 4,17
Kaum ein Siershahner weiß. wo "Im Borngarten" ist. Das ist der Anfang des Schwimmbadweges von der Schwarz aus gesehen. Die Bauarbeiten dort gehen fast vollständig aufs Konto der Verbandsgemeinde, Kanal & Wasser. Warum das? 2 Bauplätze (davon ein Gemeindeplatz) werden ans Abwasser angeschlossen, 3 Anwohner können die Abwasserpumpen abschalten, die sie privat und freiwillig betreiben. Soweit das gute an dieser Sache.

Baustelle Borngarten

Zusammen mit 2 Straßenlampen kostet das Ganze fast 90.000€.
Wenn man die Maßnahme einmal durchrechnet, kommen tiefrote Zahlen heraus. Ich betrachte im Folgenden nur den Kanal, für die Wasserleitung sieht es ähnlich aus. Alle Zahlen sind grob berechnet.

Der Kanal kostet anteilig 62.000€, davon können 12.000€ auf die Anlieger als Anschlusskosten umgelegt werden. Die verbleibenden 50.000€ muss das Abwasserwerk finanzieren. Bei 3,5% Zinssatz sind das jährlich 1750€ ohne Tilgung. Kommen diese Kosten jährlich wieder herein? Mitnichten! Es werden nur 2 neue Grundstücke á etwa 600 m² neu angeschlossen, die nach Bebauung zusammen etwa 600 € jährlich fürs Abwasser zahlen werden. Die VG bleibt also nicht nur auf den 50.000€ Schulden sitzen, sondern auch auf jährlich 1150€ Zinsen. Das Defizit wird von Jahr zu Jahr größer!

Noch gar nicht berücksichtig ist, dass zu diesen Kosten noch hinzugerechnet werden muss, was anteilig das ganze Kanalnetz kostet, und was anteilig der Betrieb der Kläranlage kostet.

Warum kommt dieses Defizit zustande?
  • Sind die Abgaben für Abwasser ausreichend? Das Abwasserwerk hat 20 Millionen € Schulden, die in den letzten Jahren beständig höher wurden. Eine interfraktionelle Arbeitsgruppe der VG denkt nach.
  • Wenn man eine Straße nur an einer Seite bebaut, ist das immer unwirtschaftlich. Zumindest in diesem Teilstück hätte man auch die andere Seite bebauen müssen, dort wo jetzt Pferde weiden.
  • Kanal- und Abwasser legt man sinnvollerweise dann, wenn man auch die Straßen ausbaut. Dann entsteht nur ein Bruchteil der Kosten.
Um hier vernünftig und wirtschaftlich handeln zu können, hätte man den Bebauungsplan "Wiesengrund" weiterbetreiben müssen. Wie das Satellitenbild zeigt, wäre eine beidseitige Bebauung möglich. Die zusätzlichen Bauplätze werden in Siershahn dringend gebraucht.
Stattdessen wird mit hohem finanziellem Aufwand das Provisorium "Schwimmbadweg" wiederhergestellt und vielleicht in wenigen Jahren wieder entfernt, wenn man vernünftig geplant hat.

Meine Meinung:
  • Wer keinen Plan hat, kann nicht wirtschaftlich handeln. Das sind nicht nur Sierscher Kräm, sondern Wirgeser ebenso.
  • Das Geld hätte man sinnvoller in eine Fortschreibung des Bebauungsplanes "Wiesengrund" samt Abwasserplanung. investiert. Der Antrag der CDU-Fraktion auf Vergabe eines Planungsauftrags für den Wiesengrund beschlusswiesengrund (pdf, 13 KB) liegt weiter beim Ortsbürgermeister auf Eis. Siehe auch den Blogbeitrag "Das Märchen vom Wiesengrund"
Jetzt muss ich noch den Bezug zur Tageslosung von heute, Sonntag, 14.8.2011, herstellen. Diese lautet: "Zu wissen, was es Gutes zu tun gäbe, und es doch nicht zu tun - das ist Sünde." Jakobus 4,17

Einen schönen Sonntag noch
Euer westwoodler

Samstag, 6. August 2011
Kommt zur Ratssitzung am 8.8.2011, 19 Uhr!
Die meisten Tagesordnungspunkte der nächsten Gemeinderatssitzung sind "nichtöffentlich". Im Amtsblatt werden diese Punkte dann verklausuliert bekanntgemacht, z.B. als "Bauangelegenheit". Warum man aber die Vorstellung der Planung für den Kindergarten (siehe auch hier) in die nichtöffentliche Sitzung stecken muss, das sehe ich nicht ein. Im Gegenteil, die Öffentlichkeit und vor allem die Eltern haben großes Interesse daran. Vielleicht hat der eine oder andere auch noch eine gute Idee beizutragen!

Die CDU-Fraktion wird am Montag beantragen, dass dieser Tagesordnungspunkt öffentlich wird. Wir scheuen die Öffentlichkeit nicht. Kommt massenhaft und informiert Euch!

Nebenbei: Auch die Frage, ob eine öffentliche Ruhezone an der Einfahrt zur Kastanienallee von der Waldstraße eine neue Stützmauer braucht, kann doch öffentlich erörtert werden, oder? Auch über die Frage, wie die Ausbaubeitragssatzung anzuwenden ist, kann man öffentlich informieren, ist doch Öffentliches Recht.

Meine Meinung:
Was hilft gegen Geheimniskrämerei im Ort? Das World Wide Web, das heute, Samstag 6.8.2011, 20 Jahre alt wird. Beispiel: Mein Blog "Geheimniskrämerei", das es bis in die Westwälder Zeitung geschafft hat.

Schönes Wochenende
Euer @westwoodler