Sonntag, 16. März 2014
Notizen aus der Provinz
Nicht alles, was die Westerwälder Zeitung berichtet, ist korrekt.

Beispiel 1: Wiesengrund

QZ vom 10.11.2012In der „Westerwälder Zeitung“ vom 10.11.2012 fand sich die Schlagzeile: „Siershahn erschließt 2014 25 neue Bauplätze“. Als stumme „Zeugen“ des Berichtes posierten Orts- und Verbandsbürgermeister mit den Vorsitzenden von FWG und BLS mit Händen am Planentwurf. Von wegen 2014, auch Ende 2012 war klar, dass in 1-2 Jahren ein Bebauungsplanänderungsverfahren bis hin zur Umlegung nicht machbar ist. Das Baugebiet „Wiesengrund“ taucht deshalb auch im Haushalt 2014 lediglich mit Planungskosten von 20.000 € auf, in 2015 und 2016 mit je 160.000 € für den Bau der Erschließungsstraße. Es wird also noch dauern, bis die 25 Plätze alle bebaut werden können. Vielleicht sogar später als 2016.

Beispiel 2: Berggarten

Auch über den Bebauungsplan „Berggarten" hat die Westerwälder Zeitung viel Falsches verbreitet, so am 26.09.2013 "Steuler will in Siershahn weiter wachsen". Steuler wolle im Berggarten ein Gummierungswerk bauen, berichtete die WZ mit viel vermeintlicher Hintergrundinformation drum herum. In meinem Blogbeitrag "Über drei Bebauungspläne“ habe ich die Angaben des Artikels schon einmal hinterfragt. Nun liegen auch Stellungsnahmen derer vor, die im Artikel z.T. wörtlich zitiert sind: Die Fa. Steuler zählt gleich mehrere Fehler im Bericht auf und stellt klar: "In unserem Hause existieren keine Pläne zur Errichtung einer „Gummierung“ auf dem Gelände „Berggarten 1“. Und weiter: „Wir dürfen darauf hinweisen, daß unsere Änderungswünsche bezüglich des benannten Artikels sämtlich unter Hinweis auf die Pressefreiheit zurückgewiesen wurden." Auch Ortsbürgermeister Scherz räumt ein, dass "in Teilen Angaben nicht richtig“ wiedergegeben seien.

Meine Meinung
Hoffentlich kommen beide Pläne bald wieder vor den Gemeinderat, damit dieser die Interessen der Bürger einbringen kann. Für die Fortentwicklung und die Investitionen der Firmen im Berggarten muss Klarheit geschaffen werden. Auch die Anliegerinteressen müssen dem Rat bekannt gemacht und angemessen berücksichtigt werden.
Die fortlaufend irreführende, teilweise falsche und von wenig Sachkunde geprägte Berichterstattung von Stephanie Kühr über diese und andere kommunale Angelegenheiten ist wenig professionell und unseriös. Der Leser will stimmige, fundierte Informationen und keine naive Weitergabe ungeprüfter Behauptungen, Vermutungen oder gar Falschmeldungen. Dass die Redaktion Klarstellungen und Gegenmeinungen nicht veröffentlicht, habe ich auch wie Steuler schon festgestellt. Das nenne ich unverantwortlich. Meine Konsequenz: Ich habe mein Abo der Westerwälder Zeitung gekündigt.

Einen schönen Sonntag noch
Euer @westwoodler