Über die käufliche Immobilie der ehemaligen Berufs-/Sonderschule in der Poststraße hatte ich
hier berichtet. Nun interessierte sich das private Gymnasium
Raiffeisen-Campus (RC) per Mail vom 24.07.2013 für das Gebäude. In der Ratssitzung am 02.09. 2013 reduzierte sich das Interesse auf eine vorübergehende Nutzung, bis man eigene Gebäude habe. Einmütig beschloss der Gemeinderat, nicht zu verpachten. Für eine dauerhafte Nutzung wolle man gerne verkaufen.

Am 26.09.2013 tagte der HFA der Verbandsgemeinde Wirges, dem ebenfalls ein Antrag des RC vorlag: Letzterer begehrte den Verbleib von 6 Klassen in der
Theodor-Heuss Realschule plus in Wirges und um Erlaubnis zum Aufstellen von 2 Pavillons ab 2014. Damit wäre dem RC bis Ende des Schuljahres 2014/15 gedient. Wie wir aus der Westerwälder Zeitung vom
10.10. 2013 wissen, wurde der RC von der VG vor die Tür gesetzt, sprich der Nutzungsvertrag für 6 Klassen wurde nicht verlängert und das Aufstellen von zwei Pavillons nicht genehmigt. Hinter vorgehaltener Hand wird darüber spekuliert, dass es Nickeligkeiten zwischen der Realschule plus und dem RC gibt, die bei der Entscheidung eine gravierende Rolle gespielt haben sollen. Platzprobleme gibt es vielleicht beim Sport, in der Mensa und den Fachräumen, aber 23 Klassenräume und 11 Fachräume reichen für die 20-klassige Realschule plus und den jetzt sechsklassigen RC aus.
Die Stadt Wirges ist grundsätzlich bereit, dem RC ausreichend Gelände für einen Neubau zur Verfügung zu stellen, aber die Finanzierung des Neubaues ist wohl noch nicht gesichert.

Zur Gemeinderatssitzung in Siershahn vom 07.10. 2013 lag eine erneute Anfrage des RC vor. Beschlussvorlage; Wenn man nicht vermieten wolle, dann solle man doch für 1 € verkaufen. Dann würde der RC die Schule so lange wie nötig nutzen. Danach solle die Gemeinde für 1 € zurückkaufen.
Dies lehnte der Gemeinderat einstimmig ab: Man will eine endgültige Lösung für das Grundstück, entweder durch einen nutzbringenden Verkauf mit den Gebäuden oder den Verkauf der Grundstücke nach Abriss: Es geht um etwa 2000 m² Fläche, also um viel Geld, das die Gemeinde dringend braucht. Der Westerwaldkreis ist verpflichtet, die Gebäude auf seine Kosten abzureißen, damit die Grundstücke als Bauland veräußert werden können.
Meine Meinung:
Der Rat hat klug entschieden: Es ist nicht die Aufgabe der Gemeinde für lau jahrelang ein Gebäude herzugeben, das für die Gemeinde einen hohen Verkauferlös bringt. Unverantwortlich leichtsinnig wäre es, das Anwesen an eingetragene Genossen zu verschenken und sich selbst zum Rückkauf zu verpflichten. Hans im Glück lässt grüßen. Wer das Gebäude kennt, weiß, dass auch eine nur vorübergehende Nutzung als GTS-Gymnasium hohe Investitionen erfordert. Fachräume gibt es ebensowenig wie eine Turnhalle. Das Geld, das hier investiert werden müsste, sollte besser gleich in die Finanzierung des ersehnten Neubaues eingebracht werden.
Einen schönen Sonntag noch
Euer
@westwoodler