Warum der Gemeinderat einen Spagat-Beschluss fassen musste
Vorwegweiser aus Richtung Wirges/Montabaur Noch bis zum 20.6.2012 kann jedermann den Bebauungsplan Berggarten bei der VG Wirges einsehen. Oder sich einfacher bei diesen Links darüber informieren. Der Plan wurde vom Ingenieurbüro Diefenthal im Auftrag der Firmen Schütz, Steuler und Systemceram erstellt, um die Rechtsgrundlage für die derzeitige und künftige Bebauung der Firmengelände zu schaffen.
Zu dem Plan kann jedermann Bedenken und Anregungen einreichen, die vom Gemeinderat zu behandeln sind. Nicht nur die Bürger, auch die Träger öffentlicher Belange werden zu Stellungsnahmen aufgefordert. Abschließend hat der Gemeinderat sich mit Plan und Anregungen zu beschäftigen und diesen als Ortsrecht zu beschließen.
Der vorgelegte Plan ist mehr ein Bestandsplan: er zeigt alle derzeit bestehenden Bauwerke und Straßen und legt im übrigen die künftige Bebaubarkeit mit Planzeichen fest: GI / GRZ 0,8 BMZ 10,0 FH 25,0 /

Ortsschild an der Einfahrt Berggarten In der Ratssitzung vom 07.05.2012 (siehe Protokoll) wurde der Plan diskutiert: Sprecher von CDU und FWG brachten zum Ausdruck, dass die Abgrenzung des Industriegebiets zur bestehenden Wohnbebauung nachbesserungswürdig sei. Ein Pflanzstreifen ist als Umweltmaßnahme in Richtung Ebernhahn vorgesehen, als Abgrenzung zum Wohngebiet wäre er sicher sinnvoller. Auch das Lärmgutachten wurde hinterfragt.


Ortsschild an der Einfahrt Berggarten

Sollte der Rat den Plan ob dieser Mängel ablehnen? Das hätte zeitliche Verzögerungen zur Folge und wohl auch einige in Bedrängnis gebracht. Der Spagat zwischen Ablehnung und Nachbesserung war dann dieser Beschluss: "Weiterhin wird dem Entwurf des Bebauungsplanes in der heute dem Ortsgemeinderat vorgelegten Fassung zugestimmt mit folgender Ergänzung: Änderungen werden ausdrücklich offen gelassen."

Meine Meinung:
Bebauungspläne sollte in die Zukunft gerichtet sein. Ein moderner Gewerbepark "Berggarten" muss die Vision sein. Dazu gehört eine vernünftige Abgrenzung zum Wohngebiet, aber auch eine abgestimmte Zuwegung. In Wohnbaugebieten werden die Bauwilligen mit weitaus mehr Auflagen konfrontiert, als sie hier gemacht werden. Da geht noch was, ohne Gemeinde und Industriebetriebe zu überfordern.
Weitere Blogs zum Thema: Wie der Berggarten erblüht Warum die Geheimniskrämerei

Einen schönen Sonntag noch
Euer @westwoodler

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