Kaum ein Siershahner weiß. wo "Im Borngarten" ist. Das ist der Anfang des Schwimmbadweges von der Schwarz aus gesehen. Die Bauarbeiten dort gehen fast vollständig aufs Konto der Verbandsgemeinde, Kanal & Wasser. Warum das? 2 Bauplätze (davon ein Gemeindeplatz) werden ans Abwasser angeschlossen, 3 Anwohner können die Abwasserpumpen abschalten, die sie privat und freiwillig betreiben. Soweit das gute an dieser Sache.
Zusammen mit 2 Straßenlampen kostet das Ganze fast 90.000€.
Wenn man die Maßnahme einmal durchrechnet, kommen tiefrote Zahlen heraus. Ich betrachte im Folgenden nur den Kanal, für die Wasserleitung sieht es ähnlich aus. Alle Zahlen sind grob berechnet.
Der Kanal kostet anteilig 62.000€, davon können 12.000€ auf die Anlieger als Anschlusskosten umgelegt werden. Die verbleibenden 50.000€ muss das Abwasserwerk finanzieren. Bei 3,5% Zinssatz sind das jährlich 1750€ ohne Tilgung. Kommen diese Kosten jährlich wieder herein? Mitnichten! Es werden nur 2 neue Grundstücke á etwa 600 m² neu angeschlossen, die nach Bebauung zusammen etwa 600 € jährlich fürs Abwasser zahlen werden. Die VG bleibt also nicht nur auf den 50.000€ Schulden sitzen, sondern auch auf jährlich 1150€ Zinsen. Das Defizit wird von Jahr zu Jahr größer!
Noch gar nicht berücksichtig ist, dass zu diesen Kosten noch hinzugerechnet werden muss, was anteilig das ganze Kanalnetz kostet, und was anteilig der Betrieb der Kläranlage kostet.
Warum kommt dieses Defizit zustande?
- Sind die Abgaben für Abwasser ausreichend? Das Abwasserwerk hat 20 Millionen € Schulden, die in den letzten Jahren beständig höher wurden. Eine interfraktionelle Arbeitsgruppe der VG denkt nach.
- Wenn man eine Straße nur an einer Seite bebaut, ist das immer unwirtschaftlich. Zumindest in diesem Teilstück hätte man auch die andere Seite bebauen müssen, dort wo jetzt Pferde weiden.
- Kanal- und Abwasser legt man sinnvollerweise dann, wenn man auch die Straßen ausbaut. Dann entsteht nur ein Bruchteil der Kosten.
Um hier vernünftig und wirtschaftlich handeln zu können, hätte man den Bebauungsplan "Wiesengrund" weiterbetreiben müssen. Wie das
Satellitenbild zeigt, wäre eine beidseitige Bebauung möglich. Die zusätzlichen Bauplätze werden in Siershahn dringend gebraucht.
Stattdessen wird mit hohem finanziellem Aufwand das Provisorium "Schwimmbadweg" wiederhergestellt und vielleicht in wenigen Jahren wieder entfernt, wenn man vernünftig geplant hat.
Meine Meinung:
- Wer keinen Plan hat, kann nicht wirtschaftlich handeln. Das sind nicht nur Sierscher Kräm, sondern Wirgeser ebenso.
- Das Geld hätte man sinnvoller in eine Fortschreibung des Bebauungsplanes "Wiesengrund" samt Abwasserplanung. investiert. Der Antrag der CDU-Fraktion auf Vergabe eines Planungsauftrags für den Wiesengrund beschlusswiesengrund (pdf, 13 KB)
liegt weiter beim Ortsbürgermeister auf Eis. Siehe auch den Blogbeitrag "Das Märchen vom Wiesengrund"
Jetzt muss ich noch den Bezug zur Tageslosung von heute, Sonntag, 14.8.2011, herstellen. Diese lautet: "Zu wissen, was es Gutes zu tun gäbe, und es doch nicht zu tun - das ist Sünde." Jakobus 4,17
Einen schönen Sonntag noch
Euer
westwoodler
westwoodler am 14. August 11
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