Warum das Ende der Piuslinde näher rückt
Am 15.10.2012 nahm der Gemeinderat zum Hauptbetriebsplan des Tontagebaues Hohewiese Stellung. Der Betreiber, die Fa. Sibelco, plant eine Erweiterung des am 30.11.2012 auslaufenden Hauptbetriebsplans.

In der Siershahner Gemarkung betrifft dies vor allem das Gebiet südlich der Piuslinde, andere Erweiterungen liegen in Mogendorf. Damit werden aber keine neuen Fakten geschaffen, denn der Hauptbetriebsplan setzt das um, was im Rahmenbetriebsplan „Berggarten“ langfristig festgelegt ist. Weil das Kapellchen nahe der Piuslinde einmal weichen müsste, wurde es ja schon auf Kosten der Sibelco auf den Friedhof umgesetzt.

Blick in den tagebau Hohewiese vom Berg mit der Piuslinde In dieser Planskizze sind die zusätzliche Abbauflächen lila abgegrenzt. Wenn der Berg zwischen der ehemaligen KCH und der Autobahn abgetragen wird, wird dies im angrenzenden Bahnhofsviertel spürbar werden. Langfristig wird mehr Autobahnlärm vom Westwind in die Ortslage getragen. Wahrscheinlich wird dies unter den zulässigen Grenzwerten bleiben.

Was zur Lärmdämpfung getan werden kann ist einmal die Verlängerung des Walles und die Aufforstung an der Autobahn Richtung Abfahrt Mogendorf. Die dort verlaufende Hochspannungsleitung setzt dem höhenmäßig Grenzen. Ebenso muss der Wall, der bereits am Ende der Poststraße angeschüttet ist, hinter dem Tonbergbaumuseum Richtung Berg fortgesetzt werden. Dies sagten die Vertreter der Sibelco in der Sitzung zu, sobald der Grunderwerb getätigt sei. Unter dieser Auflage haben die Ratsmitglieder CDU und FWG dem Hauptbetriebsplan zugestimmt.

Berg mit der Piuslinde aus Richtung A3. Drumherum geht der Bergbau weiter

Meine Meinung
Der Gemeinderat kann nach dem Gesetz den tonabbauenden Firmen keine Vorschriften machen. Genehmigungsbehörde ist das LBG (Landesamt für Bergbau und Geologie, früher Bergamt). Das heißt aber nicht, dass die Betreiber machen dürfen, was sie wollen, sondern sie müssen die Auflagen der Betriebspläne einhalten. Im sachlichen Dialog kann der Gemeinderat die Wünsche der Bevölkerung am besten vertreten. Die Partner Sibelco und die früher in dem Bereich tätige Firma Göerg&Schneider sind für vorbildliches Umweltverhalten vielfach ausgezeichnet worden und zur Kooperation bereit. Die rüdem Töne, die seitens der Bürgerliste angestimmt wurden, bringen uns nicht voran. Vor allem, wenn Vorwürfe erhoben werden, die von den Firmenvertretern direkt widerlegt werden konnten.

Einen schönen Sonntag noch
Euer @westwoodler


mountainer am 05.Nov 12  |  Permalink
Andere Veranstaltung ???
Es soll suggeriert werden, dass der Gemeinderat habe keinerlei Einfluss auf die Machenschaften der tonabbauenden Firmen. Das ist schlicht falsch. Wir alle wissen und mussten das hautnah erleben, dass die Lobbybehörde LBG dermaßen stark ist, dass kaum Einflussmöglichkeiten bestehen. Dennoch kann einzig und allein die Gemeinde, die als Träger öffentlicher Belange zum Hauptbetriebsplan gehört wird, die Belange und Interessen der Bürger (und die gibt es tatsächlich- Ihr seid deren Vertreter!!) gegenüber der mächtigen Tonindustrie vertreten. Von einem sachlichen Dialog kann ja wohl überhaupt keine Rede sein. Wir hatten ja als Bürger das seltene Vergnügen im Rahmen der öffentlichen Sitzung Zeuge der traurigen Veranstaltung zu sein. Ein sachlicher Dialog ist wahrhaft etwas anderes als Kopfnicken und Ja sagen zu allem, was Sibelco vor hat. Nicht einmal die Frage, wie weit die Firma an die Wohnbebauung herankommen wird, hat man sich wirklich beantworten lassen. Scheint ja auch völlig egal zu sein, denn es war doch sowieso schon alles abgesprochen im Vorfeld. Der Bürgerliste einen rüden Ton vorzuwerfen, nur weil sie als einzige den Tatsachen entsprechende Kommentare abgegeben hat, ist wirklich ungeheuerlich. Und zu statuieren, dass die Firmenvertreter die berechtigten Einwände der Bürgerliste widerlegen konnten, ist vermessen. Sie müssen auf einer anderen Veranstaltung gewesen sein.

Fakt ist jedenfalls, dass die CDU vor der Wahl im Jahr 2004 lautstark und werbewirksam einen Lärmschutzwall beantragt hat. Fakt ist aber genauso, dass bis heute nichts geschehen ist. Warum hält die CDU bzw. der Gemeinderat hier nicht nach? ES wird sich überv den bereits bestehenden Lärm aufgeregt und bereits auf eine Verstärkung der Lärmsituation hingewiesen, aber etwas dagegen tun oder auch nur den Versuch zu unternehmen, wird als unsachlich und rüde bezeichnet. Mehr als lächerlich. Ich weiß nicht, welche Interessen FWG und CDU vertreten, jedenfalls nicht unsere.

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